Und tschüss…
Um 05:00 sind wir wach. Der bisher beste Punkt an unserem Horror-Hotel ist das Frühstück.
Beim Check-Out gibt’s keine Nachfrage, ob wir mit dem Aufenthalt zufrieden gewesen sind. Sonst ist das eigentlich üblich. Die wissen wohl, warum sie nicht fragen…
Wir wollen heute nach Westen, nach Treasure Island. Auf dem Weg dahin kommen wir an Celebration vorbei. Das wollen wir uns mal ansehen.
Die ganze Stadt wirkt sehr sauber und aufgeräumt, aber irgendwie auch steril. Überall stehen Polizeiautos an den Seitenstrassen. Warum wohl? Ist was passiert?
Ein paar Minuten später ist der Fall klar: Hier findet ein Lauf (Marathon?) statt und die Polizeit sichert bloss die Laufstrecke.
Irgendwie können wir uns mit diesem Ort nicht so recht anfreunden, liegt vielleicht auch daran, dass wir kein erkennbares Zentrum oder eine vernünftige Parkgelegenheit entdeckt haben. Also zurück auf die Interstate.
Wenn’s doch Winter wär…
Wenn wir schon in Richtung Tampa fahren, könnten wir doch eigentlich versuchen, bei der Tampa Electric Manatee Watching Station ein paar ebendieser Tiere zu beobachten. Weil wir schon so früh unterwegs sind, ist die Station allerdings noch geschlossen, gemäss Schild macht die erst um 09:00 auf, es ist jetzt 08.45.
Wir fahren eine Strasse weiter und steigen kurz aus, weil der Junior mal wieder ganz dringend in die Büsche muss.
Mann, hier hat’s aber Mücken. In den 30 Sekunden, die wir ausserhalb des Fahrzeugs verbringen, werden wir gefühlte 100 mal gestochen. Schnell wieder in’s Auto und weg hier. Bis es 9 Uhr ist, haben wir noch genug Zeit, uns an der Tankstelle ein paar hundert Meter von hier eine Dose „Off“ zu kaufen. Das wird wohl nötig sein.
Fünf Minuten nach Neun sind wir – fertig mit „Off“ eingesprüht – zurück am Eingangstor und fragen uns, warum das Ding immer noch nicht offen ist. Es ist doch jetzt nach 9…? Und dann seh‘ ich es. Und ich könnte mich in den Arsch beissen. Das Ding hat nur von November bis April geöffnet. In den anderen Monaten ist es den Manatees auch sonstwo genug warm, und sie halten sich nicht am Warmwasser-Ablauf des Kraftwerks auf. m(
Brücken
Wir fahren weiter nach Süden, um dann über die Sunshine Skyway Bridge nach Norden zu fahren. Ja, vermutlich ein Umweg, aber wir mögen die Skyway-Bridge.
Um 11:30 sind wir bei unserem Hotel auf Treasure Island, dem Residence Inn St. Petersburg Treasure Island. Natürlich sind wir viel zu früh, aber fragen kann man ja mal, ob das Zimmer schon bereit ist. Ist es nicht.
Egal, wir fahren zu einer Mall, die auf dem Festland liegt und über ein paar süsse Brücken zu erreichen ist. Peter Maffay hätte seine wahre Freude an der Gegend.
In der Mall, gibt’s einen Old Navy, den wir ausgiebig nach tollen Retro-T-Shirts durchforsten. Ich bin recht erfolgreich und finde für Jonas und mich passende Star Wars T-Shirts und ein paar andere tolle Motive (z.B. das Nasa-Logo).
Nach einer Stärkung im Food Court shoppen wir fröhlich weiter. Irgendwann ist Jonas total aus dem Häuschen. Er hat ein Pokemon-Hoodie entdeckt. Es ist das letzte, nicht besonders sauber und vermutlich auch nicht ganz seine Grösse. Egal. Muss sein.
Ich finde beim Stöbern in dem Ramschladen ein paar schöne Schilder. Passen auf den einen oder anderen Bekannten. 🙂
Schatzinsel
Nach unserer spontanen Shopping-Aktion geht’s zurück auf die Schatzinsel zum Hotel. Leider können wir immer noch nicht einchecken, aber – und das ist toll – das Personal erkennt uns wieder und weiss genau, auf welches Zimmer wir warten. Wir brauchen uns nicht nochmals vorzustellen oder den Namen zu nennen. Ausserdem bietet man uns wiederum an, uns auf dem Mobiltelefon anzurufen, wenn das Zimmer frei würde. Wir verzichten angesichts der Roaming-Gebühren allerdings dankend.
Gleich neben dem Hotel gibt es einen kleinen Milkshake-Stand. Da decken wir uns ein und spazieren zum Boardwalk in Richtung Strand. Dort geniessen wir die Milkshakes im Schatten einer Palme.
Kaum ist der Milkshake leer, drängelt Anna, zurück zum Hotel zu gehen. Sie muss auf die Toilette. Na super, da waren wir doch erst grad‘ vor 15 Minuten. Egal, muss ja sein, also zurück zum Hotel.
Während wir die Hotellobby betreten, werden wir von der Rezeption freudig begrüsst, sie hätten unser Zimmer soeben fertig. Whow. Was für ein grossartiger Service hier. Man wird erkannt, man wird proaktiv bedient. Im Vergleich zu Hotel von letzter Nacht ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Wir kriegen eine tolle Suite mit 2 Schlafzimmer und Sofabett im Wohnzimmer, dazu eine vollständig ausgerüstete Küche und ein Esstisch. So muss das sein, wir bleiben schliesslich die letzten paar Tage in diesem Hotel. 🙂
Blick vom Balkon:
Erst mal abkühlen. Wir hängen uns vor den TV, um bei der sanften Brise der Klimaanlage runterzukühlen. Dann geht’s ab an den Pool.
Während wir hier planschen, rennt ein Kleinkind ungebremst auf den Pool zu, hüpft rein und schwimmt reglos obenauf. Bevor ich realisiere, was passiert ist, hüpft auch schon der Vater in den Kleidern dem Kind hinterher in den Pool und holt es raus. Ui, das Kind wäre wohl ertrunken, wenn der nicht so schnell reagiert hätte. Gut innert 10 Sekunden wäre ich auch da gewesen, aber erst mal zu checken, was überhaupt los ist, hat auch ein paar Sekunden gedauert.
Zum Glück ist das ganze glimpflich gelaufen, ausser dass der Vater jetzt irgendwie versucht, sein nasses iPhone zu trocknen. Batterie rausnehmen geht ja bei den Dingern leider nicht.
Texas
Nach dem Pool, suchen wir auf dem Zimmer nach einem Steakhouse in der Nähe. Wir finden auf TripAdvisor ein Steakhouse mit sehr guten Bewertungen, ein Texas Roadhouse. Uns ist zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass es sich dabei um eine Kette handelt.
Die Begrüssung ist freundlich, und nachdem wir uns auf die Warteliste eingetragen haben, dürfen wir in einem Warteraum platznehmen, wo ein Fass mit Peanuts rumsteht. Lange bleiben wir hier allerdings nicht, denn schon nach 3 Minuten geht unser Piepser los. Unser Tisch ist bereit.
Auch hier am Tisch: Erdnüsse.
Unsere Bedienung ist ausnehmend nett und interessiert. Da bin ich doch auch nett und bestelle mir ein Porterhouse Steak.
Wir sind enorm angetan von diesem Texas Roadhouse. Wir kommen wieder.
Zurück im Hotel bereiten wir alles vor für die improvisierte Geburtstags-Party für Anna. Gute Nacht!