Heute fuhren wir von Denver nach Sheridan, WY. Aufgrund der Tatsache, dass ich zu dieser Zeit weder Reiseführer noch Reiseberichte konsultiert hatte, erschien mir das die logische Route nach Yellowstone zu sein. Sheridan ist ein netter Ort, aber die hatten vor uns noch nie einen Touristen gesehen, wie’s scheint. Jedenfalls waren die Leute im Liquor Store dermassen angetan davon, hier Schweizer zu treffen, dass sie uns gleich dabehalten wollten (der Liquor Store war gleichzeitig auch eine Bar).
Die Fahrt war das langweiligste Stück Strasse, das mir in den USA je unter die Räder gekommen ist. Wir fingen an Wetten abzuschliessen, ob hinter dem nächsten Hügel ein Baum stehen würde oder nicht. Meist war da keiner. Heute würde ich wohl nach Cody fahren, oder noch besser gleich über den Grand Teton Park in Richtung Yellowstone.
Wenn man die Grenze von Colorado nach Wyoming überquert, fährt man direkt nach der Staatsgrenze zuerst mal an diversen riesigen Feuerwerks-Verkaufsläden vorbei, die direkt neben dem Interstate im Nirgendwo stehen. Die Dinger haben die Ausmasse von Supermärkten. Irgendwas scheint mit Feuerwerk in Colorado falsch zu sein, jedenfalls sieht’s nach Einkaufstourismus erster Güte aus.
Auf dem Weg durch Wyoming fällt auf, dass am Augang jeder Ortschaft Barrieren angebracht sind und Warnschilder, die darauf hinweisen, dass bei geschlossenen Barrieren und blinkenden Lichtern eine Weiterfahrt verboten ist. So wie’s aussieht beziehen sich diese Barrieren und Schilder vor allem auf den Winter, wenn mal wieder ein Schneesturm über’s Land zieht. Ich glaub‘ ich möcht im Winter nicht in Wyoming sein…
Abendessen gab’s in einem Steakhouse ohne Fenster. Von aussen sah das Ding aus, wie ein Bunker, drin schummrig beleuchtet, wie’s die Amis gern haben, wenn’s gemütlich sein soll. Das Steak war klasse.