Tag 3 (3.8.2003)
Heute fahren wir von Toronto nach Huntsville. Wir stellen dabei fest, dass die RandMcNally Strassenkarten von Ontario und die kanadischen Strassen-Beschriftungen nicht so toll sind, wie die in den USA. Wir verfransen uns mehrfach, kommen aber dann trotzdem Nachmittags in Huntsville an. Unser Hotel liegt zwar an einem See und es gibt durchaus Familien, die dort baden. Aber die Temperaturen und der immer wiederkehrende Nieselregen hält uns davon ab, uns in die Fluten stürzen zu wollen. Muss wohl in Kanada üblich sein, dass man auch bei Schrottwetter baden geht – ist ja nie schön hier. Ist doch wahr: Jahrhundersommer in Europa und hier haben wir in 3 Tage noch keine Sonne gesehen. So hatten wir uns die Hochzeitsreise nicht vorgestellt.
Tag 4 (4.8.2003)
Heute Morgen scheint die Sonne ein ganz kleines bisschen. Das nehmen wir zum Anlass, auf der Veranda des Hotels zu frühstücken. Bei der Bestellung der Pancakes fragt die Bedienung nach Früchten… Erdbeeren, Orangen, etc… Wir vermuten, dass es sich dabei um Beilagen handelt und bestellen guten Mutes mal Erdbeeren dazu. Überraschung: Die Erdbeeren sind in die Pancakes mit eingebacken. Und das schmeckt! *Yummy* Die Sonne ist kurz nach dem Frühstück schon wieder weg und es nieselt mal wieder. Mit Baden wird’s wohl wieder nix, auf dem aufgeweichten Boden zu wandern oder spazieren ist wohl auch Essig. Also mal durch’s Hotel wandeln und etwas rumschauen. Da steht ein Gerät rum, das ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte… Die Teile heissen gemäss der danebenstehenden Informationsbeauftragten „ATV“, was kurz ist für All-Terrain-Vehicle. Die Dame erklärt, dass die Geräte in Kanada sehr oft von Wildhütern und ähnlichen Typen (Trappern) verwendet würde, um in den weitläufigen Wäldern gut voranzukommen. Das Hotel verfügt über einen Privatwald und bietet da drin Touren auf diesen ATVs an. Da sich ansonsten in der Nähe von Huntsville nichts, aber auch gar nichts interessantes zu tun anbietet, beschliessen wir, das mal auszuprobieren. Man informiert uns, dass die Anmeldung nur provisorisch gilt, denn die Tour wird erst ab 4 Teilnehmern durchgeführt. Also pflanzen wir uns im Hotelzimmer und lesen und warten. Kurze Zeit später folgt ein Anruf, dass sich ein zweites Päärchen ebenfalls angemeldet habe und die Tour am frühen Nachmittag stattfinden würde. Als wir am frühen Nachmittag beim Treffpunkt sind, ist kein anderes Päärchen da. Nur wir 2 und der Tourguide. Dem ist das allerdings ziemlich egal, er will die Tour trotzdem durchführen. Ein Tourguide ganz für uns allein. 😉
Nachdem eine Stunde Theorie (Video, Fahranleitung etc) geschafft ist und auch die Verträge unterschrieben sind (Erstgeborenes Kind gehört dem Vermieter, falls dem Fahrzeug etwas zustösst…), kann’s endlich losgehen. Nachdem auf dem Flugplatz (gehört auch zum Hotel) ein paar Runden gedreht sind, geht’s ab ins Gelände. Wir werden schön dreckig und haben einen Riesen-Spass. Aufgrund der enorm kleinen Gruppengrösse, macht der Guide eine etwas längere Tour mit uns und wir fahren ca. 2 Stunden lang quer durch’s Gehölz. Es regenet inzwischen nicht mehr, dafür ist’s jetzt schwül; wir schwitzen und die Stechmücken freuen sich über unseren Besuch. Trotzdem ein sehr gelungener Nachmittag – mit dem ATV quer durch den Wald: Jederzeit gerne wieder! Abends wird auf dem See beim Hotel eine Wakeboard- und Wasserski-Show vorgeführt. Bequem wie wir sind, beobachten wir das ganze vom Balkon des Hotelzimmers aus.