Samstag, 27. Juli 2013: Visalia – Santa Barbara

Zentrale Langeweile

Nach dem hervorragenden Frühstück verlassen wir Visalia in Richtung Süden. Die Fahrt durch das Central Valley ist langweilig wie eh und je. Die Strasse führt an einer Eisenbahnlinie entlang durch die endlosen Plantagen. Hin und wieder erinnert ein Plakat daran, dass hier ein Kampf um die Zuteilung von Wasser ausgetragen wird. „We feed the nation“ („Wir ernähren die Nation“) ist auf vielen Plakaten zu lesen, mit „wir“ sind die Farmer gemeint. Die Wasserknappheit scheint ein allgegenwärtiges Thema zu sein – und Besserung ist nicht in Sicht, wenn man sich die Füllstände der Stauseen im Westen vergegenwärtigt.

Nach unendlich erscheinenden 2 Stunden erreichen wir den Fuss der San Emigdio Mountains, an welchen entlang sich der Highway in langgezogenen Kurven hochschlängelt.

Eigentlich wollen wir in Santa Clarita eine Pause einlegen, aber es ist gerade Mittagszeit und es herrscht enorm viel Verkehr, so dass wir beschliessen, gleich durchzufahren und etwas später zu essen.

In Fillmore ist der Hunger dann schon ziemlich gross und am Strassenrand taucht ein Burger King auf, den die Kinder sofort entdecken und zu ihrem Ziel erklären. Na gut, ab und zu mal Junk-Food hat noch keinem geschadet.

Meer

Der Verkehr wird immer dichter und die Hügel immer grüner während wir nach Ventura fahren. Eine halbe Stunde später fahren wir der Küste entlang. Wir sind wieder mal fasziniert: An bester Lage mit unverbaubarer Aussicht, stehen nicht etwa Villen oder Hotels direkt am Meer, nein, der Highway führt über grosse Strecken direkt an der Küste entlang.

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Wenig später treffen wir in Santa Barbara ein und beziehen unser Hotel. Wir haben uns für das Best Western Plus Pepper Tree Inn entschieden. Das liegt zwar nicht im Zentrum oder am Meer, aber immerhin direkt gegenüber eines Einkaufszentrums und an einer Strasse mit einigen Restaurants. Die Hotels in Santa Barbara sind allesamt enorm teuer und wir fragen uns, wie das zu rechtfertigen ist… ist es hier wirklich dermassen schön? Das wollen wir herausfinden.

Pool

Das ganze Hotel wirkt eher wie ein Motel. Es besteht aus mehreren Doppelstöckigen Gebäuden mit Parkplätzen direkt vor der Türe. Zum Glück sind wir im unteren Stock, das erspart es uns, die Koffer über die Treppe in den oberen Stock zu schleppen. Einen Lift gibt es nämlich nicht. Unser Hotelzimmer ist enorm klein. Die Betten stehen auf beiden Seiten direkt an der Wand, der Gang zwischen den Betten ist so eng, dass sich zwei Personen nicht kreuzen können. Einziger Lichtblick: Die hintere Tür führt direkt auf einen kleinen Sitzplatz im Poolbereich.

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Der Poolbereich ist sehr schön angelegt mit vielen Blumen, Palmen und genügend Sonnenliegen. Selbst ein kleiner Hot Tub ist vorhanden, allerdings ist der zu heiss für meinen Geschmack, wie die meisten Hot Tubs in den USA. Ich versteh‘ nicht, wie man freiwillig in 45°C heisses Wasser steigen kann. 38°C wären für mich eher erträglich.

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Auch der Rest der Hotelanlage ist sehr gepflegt und voller Blumen.

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Wir verbringen den Nachmittag am Pool, bevor wir uns auf den Weg machen, Santa Barbara zu entdecken.

Bella Italia

In den letzten Tagen haben wir uns entweder von Snacks oder Fast Food ernährt. Wir lechzen mal wieder nach einem währschaften Essen, am liebsten eine anständige Pasta. Wir suchen und finden einen italienisches Restaurant mit dem Namen „Via Maestra 42“. Es ist zwar erst 17:00, aber der Hunger quält uns und wir fahren auf den fast leeren Parkplatz vor dem Restaurant. Die Bedienung spricht Italienisch, es läuft Mandolinenmusik, die ganze Atmosphäre ist sehr authentisch.

Mein Carpaccio entpuptt sich allerdings als Salamiteller, statt dünn geschnittenem, rohem Rindfleisch.

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Die Pasta ist allerdings richtig gut.

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Wir verlassen das Restaurant und entdecken erst jetzt die Schlange, die sich vor dem Restaurant gebildet hat. Der Parkplatz ist voll. Offensichtlich ist der Laden beliebt und die Leute sind bereit, auch länger auf einen Tisch zu warten. Was für ein Glück, dass wir heute schon so früh Hunger hatten.

Piergeschichte

Vollgestopft fahren wir durch’s Zentrum in Richtung Strand.

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Hier ist einiges los, es wimmelt von Leuten. Parkgelegenheiten gibt’s keine und so fahren wir weiter bis wir am Meer sind. Dort stellen wir unser Auto ab und erkunden die Gegend zu Fuss.

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Als erstes fällt natürlich der „historische“ Pier in’s Auge. Historisch bedeutet in den USA ja immer, das etwas älter ist als ein Durchschnittsmensch werden kann, also um die 100 Jahr alt. Und tatsächlich, „Stearns Wharf“, wie das Teil offiziell heisst, wurde 1872 gebaut, also vor ca. 140 Jahren.

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Bevor wir aber zum Pier kommen, entdecken wir eine Skater-Anlage, wo die lokalen Kids ihre Künste mit Skateboards, BMX-Rädern, Inline-Skates und Kickboards üben. Jonas ist ganz fasziniert und wir bringen ihn fast nicht mehr weg von hier.

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Weiter vorne werden gratis Slackline-Lektionen angeboten. Im Wesentlichen balanciert man dabei auf einem dünnen Stoffband, welches zwischen zwei Bäume gespannt wird. Scheint ein neuer Trendsport zu sein. Komisch, ich kenn‘ das seit meiner Kindheit; wir haben das einfach Seiltanz genannt.

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Wir schnappen unseren Ball und spielen am Strand etwas Volleyball. Das Wasser ist sehr kühl, weshalb die Versuche, etwas im Meer zu waten, schnell abgebrochen werden.

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Wir schlendern weiter in Richtung Pier. Eigentlich wollen wir ja gar nicht auf den Pier, aber wo wir nun mal schon hier sind…

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An der Kreuzung vor dem Pier fährt ein seltsames Ungetüm vorbei. Sieht ganz so aus, als ob hier Touren mit einem Amphibienfahrzeug angeboten würden.

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Wir spazieren den Pier entlang und entdecken ein Brautpaar samt Hochzeitsgesellschaft am anderen Ende des Piers. Mit denen möchten wir nicht tauschen. Die Sonne scheint zwar noch, aber es geht ein sehr kühler Wind, so dass wir alle unsere dicken Pullis angezogen haben. Die Braut hingegen steht Schulterfrei rum *bibber*.

Auf dem Pier ist nicht viel Spannendes zu bewundern. Es gibt ein paar Shops mit lustigen Geschenken und ein paar Restaurants, vor denen sich allerdings lange Schlangen gebildet haben. Das Museum (Ty Warner Sea Center) sieht von aussen enorm mickrig aus und hat ausserdem schon seit 17:00 geschlossen.

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Das schönste am Pier, ist der Blick ans Land, wo gerade die Sonne untergeht.

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Wir verlassen den Pier und fahren zurück zum Hotel. Nach einer weiteren Runde Tagebuch-Arbeit sind wir Reif für die Heia.