Vegas, Baby!
Obwohl wir gestern erst kurz vor Mitternacht ins Bett gefallen sind, erwachen wir schon um 05:00 morgens. Jetlag kennt halt keine Gnade. Aber wir sind in Las Vegas! Endlich!
Wir checken aus dem Hotel per TV-Checkout aus, denn von den Hotelliften zum Parkhaus ist es ein direkter Weg, den wir nicht über die Reception künstlich verlängern wollen.
Erst mal fahren wir gegen Norden, an die Craig Rd. Dort gibt’s Frühstück bei IHOP.
Wir kaufen bei 7/11 etwas Snacks und Wasser und tanken die Karre voll. Nach der Fahrt gestern, ist der Tank schon halb leer.
Weiter geht die Fahrt nach Norden. Die Wetterprognosen für heute sind super. Das wollen wir ausnutzen und das Valley of Fire besuchen.
Valley of Fire
Beim Nordeingang deponieren wir das Eintrittsgeld in einem Umschlag und fahren weiter. Es ist ungefähr 15°C warm, aber an der Sonne fühlt es sich viel wärmer an.
Bei den Beehives halten wir nur kurz an.
OK, einer muss noch versuchen, das Wetter der nächsten Tage positiv zu beeinflussen, indem er in die Höhe klettert…
Wir fahren wir zum Atltal Rock und den Scenic Loop, aber eigentlich ist klar – wir wollen die Fire Wave erwandern. Beim kurzen Besuch im Visitor Center bestätigt uns der Ranger, dass die Bedingungen dafür ideal sind.
Wir stellen unser Auto in die Ausfahrt 3, denn irgendwo an der Strasse soll man gemäss Ranger das Auto nicht hinstellen. Erlaubt ist es zwar, aber nicht gerne gesehen. Für uns, die noch nie da waren, macht das Sinn, denn von hier aus ist der Weg zur Fire Wave ausgeschildert. Die vielen Beschreibungen wie „Folge dem Wash und dank Links hoch“, die wir im Internet gefunden haben, können wir getrost vergessen. 🙂
Der Weg ist einfach zu gehen und nicht anstrengend. Anfangs führt der Weg durch etwas Sand, dann über steiniges Gelände und zum Schluss über Fels. Das einzige Problem, das sich zeigt: Selbst bei den relativ milden Temperaturen jetzt, fangen wir an zu schwitzen und wir trinken unterwegs pro Person einen Liter Wasser. Im Hochsommer könnte das gefährlich werden für schlecht vorbereitete Wanderer.
Unterwegs kommen wir an einigen schönen Felsen vorbei. Der Weg ist das Ziel.
Vielleicht ist schwarz als Kleiderwahl nicht so optimal für die Wüste…
Die kleinen schwarzen Steine, die hier überall rumliegen sind federleicht. Wenn sie aneinander stossen tönt es, wie wenn man Tonziegel aufeinander schlagen würde. Ich würde auf Basalt tippen, auch wenn ich nicht wüsste, woher hier Vulkangestein kommen soll…
Die Farben und Formen hier sind einfach nur faszinierend. Wer braucht denn eigentlich eine Fire Wave, wenn unterwegs schon so viele tolle Dinge in der Gegend rumstehen…?
Kurz darauf entdecken wir vor uns einen seltsamen Felskopf. Ist das wirklich die Fire Wave? So klein? Das wird’s dann wohl sein.
Hier hat’s viele tolle Felsen mit weiss-roten Streifen und Löchern.
Wir knipsen und klettern 20 Minuten herum – ganz alleine wohlgemerkt. Kein Mensch ist hier und wir sind unterwegs auch niemandem begegnet.
Dann machen wir uns auf den Rückweg. Ein letzter Blick zurück zur Fire Wave.
Auf dem Rückweg begegnen wir den ersten anderen Wanderern.
Je näher wir dem Auto kommen, desto mehr Leuten begegnen wir, die zur Fire Wave wollen. Zum Glück sind wir heute früh los. So ungestört rumklettern und -knipsen, wie wir das eben noch gemacht haben, ist bei der Menge Leute wohl nicht mehr möglich.
Wir fahren weiter zum Elephant Rock. Brav benutzen wir den Trail und gehen nicht der Strasse entlang.
Etwas enttäuscht bin ich dann schon, dass wir nicht wenigstens von hinten beim Elefanten ankommen, sondern der Trail direkt auf der Strasse vor dem Felsen endet.
Hinter dem „richtigen“ Elephant Rock finden wir, steht noch ein zweiter Elefant. Der hat halt einfach den Rüssel grad‘ im Mund.
Wir klettern mal hoch zu dem Teil.
Den Rückweg über den Trail tun wir uns allerdings nicht mehr an, obwohl überall an der Strasse Schilder stehen, dass man den Trail benutzen soll, weil die Strasse so gefährlich sei.
Shopping
Jeder von uns hat von seinen Liebsten eine Liste mit Dingen bekommen, welche wir aus den USA mitbringen sollen. Also stehen die Zeichen untrüglich auf Shopping.
Beim Rausfahren durch den Nordausgang des Valley of Fire State Parks sind wir erstaunt. Das Rangerhäuschen ist besetzt und davor stauen sich die Autos auf einer Länge von ca. 500 Metern. Whow. Was ist denn heute los? Warum haben die an einem normalen Montag so einen Andrang? Egal. Zurück nach Vegas.
Wir fahren zu den Outlets North. Hier herrscht hochbetrieb. So viele Leute? Auch hier? Im ersten Laden werden wir aufgeklärt. Es ist Presidents Day – ein Feiertag. Kein Wunder waren da eben im Valley of Fire so viele Leute am Eingang. Danke Jetlag, dass wir das noch früh und ohne Leute erleben durften!
Der Outlet ist „klassisch“ angelegt, also freiluft, nicht überdacht. Das ist im Augenblick recht angenehm, aber in den Sommermonaten möchte ich hier nicht shoppen. Da sind die Outlets South definitiv angenehmer.
Nach einer Stunde Intensiv-Shopping quält uns der Hunger und wir versuchen was zu Essen zu bekommen. Dummerweise ist gerade Mittagszeit und die Schlangen im Food Court sind sehr lang. Nur bei Subway ist die Queue akzeptabel.
Zum Nachtisch ein Churro!
Nach ein paar weiteren Shops haben wir unsere erste Einkaufsliste abgearbeitet und steigen auf’s oberste Parkdeck des Outlets. Hier haben wir beim herfahren ein interessantes Gebäude gesehen, ausserdem ist die Aussicht auf die Skyline des Las Vegas Strips gar nicht so schlecht.
Wir fahren in’s Trump International Hotel, unserer Bleibe für die Nacht, welche uns von Hotwire zugewiesen worden ist.
Shopping Part II & Strip
Leider gibt es beim Trump kein Self-Parking und so geben wir unsere Karre einem Valet ab. Beim Check-In stellt sich heraus: Unser Zimmer ist noch nicht bereit. Mist, hätten wir die Karre bloss nicht einem Valet abgeben müssen. Wir haben keine Lust, schon wieder zum Valet zu tigern um die Karre zurückzuholen. Stattdessen überqueren wir die Strasse und arbeiten uns im Fashion Show Mall durch den zweiten Teil unserer Shopping-Liste.
Jens besucht unter anderem Abercombie & Fitch und Hollister. Beides Läden, in die ich bisher nie einen Fuss gesetzt hätte. Beim Betreten der Shops werde ich von einer Parfumwolke eingenebelt, die mir fast die Sinne raubt. Drinnen ist es dunkel und laut. Wer zum Henker will in so einem Laden einkaufen? Ich verzieh‘ mich nach draussen, denn Grössen für echte Männer ™ haben die da eh nicht…
Per Zufall entdecke ich einen Microsoft Shop. Ich hatte in der IT-Fachpesse schon darüber gelesen, dass Microsoft versucht, das Apple-Store-Konzept zu kopieren, aber in Realität hatte ich noch keinen solchen Laden gesehen.
Mit vollgepackten Taschen geht’s zurück in’s Hotel. Diesmal ist das Zimmer bereit und wir können unsere Einkäufe in die Koffer einsortieren.
Dann ist es Zeit, endlich mal Las Vegas zu erleben. Wir flanieren auf dem Strip in Richtung Süden.
Beim Treasure Island wird die ganze Piratenlandschaft und die -Schiffe abgerissen. Die Bagger sind schon da, die ersten künstlichen Felsen sind weg. Das hier könnte eines der letzten Fotos des „alten“ TI sein.
Wir kommen gerade rechtzeitig beim Bellagio vorbei für eine kurze Pause.
Unterwegs besuchen wir die CVS Pharmacy beim City Center. Wir haben beide einen Anflug von Halsschmerzen, was nach einem langen Flug nicht unüblich ist. Wir decken uns mit Halsschmerztabletten und Ibuprofen ein – damit sollte das Kratzen im Hals einfach und effizient zu bekämpfen sein, bevor es zu starken Halsschmerzen ausgewachsen ist.
Dank Presidents Day ist der Verkehr auf dem Strip noch dichter als üblich.
Wir kriegen Hunger und beschliessen, dem im Hard Rock Café entgegenzuwirken.
Danach geht’s auf der anderen Stassenseite den Strip wieder hoch. Es ist zwar erst 18:30, aber wir sind schon enorm müde. Kein Wunder, nach den letzten paar Tagen.
Selbst am Abend ist es noch genug warm, um nur im T-Shirt auf dem Strip unterwegs zu sein. Das hätten wir nicht erwartet in dieser Jahreszeit.
Das Zimmer im Trump Hotel ist gross und mit Küche ausgerüstet. Auch das Bad ist nett: TV im Spiegel und eine Badewanne mit Whirlpool-Funktion.
Wir sind um ca. 20:00 schon im Bett. Jetlag ahoi…