Dienstag, 18. Februar 2014: Rote Felsen und Herzattacken

Frühstück mit Umwegen

Schon wieder sind wir früh wach. Es ist 05:00, als Jens und ich beschliessen, dass es keinen Zweck mehr hat, noch länger liegen zu bleiben. Wir machen uns sehr gemütlich für den Tag bereit.

Wir fahren los in Richtung Red Rock Canyon. Navi programmiert, auf geht’s. Frühstück soll’s unterwegs mal geben, da wird sich schon was finden. Weiter und weiter fahren wir nach Westen… nur… kein IHOP, kein Denny’s, kein sonstiger Frühstücksladen in Sicht. Plötzlich sind wir aus der Stadt raus, der Magen knurrt immer noch und der Red Rock Canyon ist nur noch ein paar Meilen entfernt. Dass es dort was zu futtern gibt, glauben wir nicht, also lassen wir das Navi mal ein Denny’s suchen…  Wir fahren 7 Meilen zurück nach Osten und ein paar Meilen nördlich erblicken wir endlich die roten Buchstaben im gelben Rhomboid.

Wir essen wie immer gesund und ausgewogen. 🙂

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Das da oben ist übrigens eine Philly Cheesesteak Omlette. Das unten eine Art Frühstücks-Burrito.

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Im Gang zur Toilette hängt ein Plakat mit dem Menu aus 1972, meinem Geburtsjahr. Die Amis hatten damals schon gesundes Essen…

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Red Rock Canyon

Frisch gestärkt geht’s jetzt auf in den Red Rock Canyon.

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Mein Nationalparkpass aus dem Sommer 2013 ist immer noch gültig und wird akzeptiert. Wir kriegen das Kartenmaterial gegen Nachfrage und studieren beim Visitor Center die möglichen Wanderungen. Die sind alle recht lang. Wir sind zwar heute früh wach gewesen wegen Jetlag, aber wir sind trotzdem irgendwie müde, nicht recht auf dem Damm. Wir futtern immer noch beide Halsschmerz-Tabletten und Ibuprofen. Also lassen wir das heute mit dem Wandern. Beschluss ist gefasst: Wir fahren einfach den Loop und steigen an den Viewpoints aus.

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Auch ein anständiges Foto unserer Karre muss mal wieder sein. Das Teil ist schon cool, hat sogar eine Rückfahr-Kamera, welche das Bild in den Rückspiegel projeziert. Und ein Sonnendach haben wir auch gerade eben entdeckt. Das bleibt ab sofort offen.

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Der Loop ist schön kurvig und wäre toll zu fahren – wenn da nicht das Speed-Limit wäre, das den ganzen Spass versaut. Es könnte halt Schildkröten (oder anderes Getier) auf der Strasse haben, da ist man langsam natürlich besser bedient.

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Die Faltungen im Fels sind schon toll. Auch die verschiedenen Schichten – das muss hier ein Traumland für Geologen sein.

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Irgendwo an einem grossen Wash machen wir eine längere Pause. Wenn man uns so nett bittet.

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Irgendwann werden wir selbst zum Aussteigen zu bequem…

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Nach dem Ausgang des eigentlichen Parks, gibt’s noch einen schönen „Canyon Overlook“ den man auf keinen Fall verpassen sollte.

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Hier stehen ein paar coole Gefährte rum.

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Wir fahren zurück in Richtung Las Vegas und kommen dabei am Red Rock Casino Resort vorbei. Da werfen wir doch gleich mal einen Blick rein, um abzuchecken, wie sich Off-Strip Casinos von jenen am Strip unterscheiden. Fazit im Fall Red Rock: Gar nicht. Ausser, dass es halt keine weiteren Casinos in der Nachbarschaft hat und kein Shoppingcenter integriert ist. In Spieler-Foren im Internet liest man, dass die Casinos ausserhalb die besseren Quoten für Spieler bieten und deshalb bei den Hardcore-Zockern beliebt sind. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen.

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Fremont Experience

Wir fahren bei einem Wal*Mart vorbei, um unsere Vorräte aufzustocken und dann direkt weiter zur Fremont Street. Wenn wir schon mal Off-Strip-Casinos angucken, dann gleich richtig.

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Das Dach der Fremont Street sieht Nachts sicher toll aus. Am Tag wirkt es etwas seltsam. Die Casinos wirken ohne ihre Beleuchtung alle etwas ärmlich von aussen. Wir vermuten, dass sich hier Abends der tolle Charme der alten Beleuchtung zeigt, aber so lange wollen wir nicht hier bleiben, denn es herrscht einfach nur tote Hose. Selbst in den Casinos drin ist nichts los.

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Es ist schon nach Mittag und der Hunger meldet sich mal wieder. Wie praktisch, dass der Heart Attack Grill gleich hier an der Strasse liegt.

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Wir betreten das Restaurant und werden von einer Empfangsdame im Krankenschwestern-Kostüm empfangen. Wir kriegen ein Armband, welches uns als Gäste ausweist, ziehen die obligatorischen Krankenhemden an und werden an unseren Tisch geführt.

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Die Speisekarte ist enorm übersichtlich: Es gibt Burger, Hotdogs und Pommes. Als Getränke gibt’s Cola, Bier oder Wasser. Ausserdem kann man Zigaretten bestellen. That’s it. Auf der Speisekarte ist unten erwähnt, dass es sich beim Bedienungspersonal nicht um echte Krankenschwestern handelt. Ach nööö?

Wir bestellen unsere Burger: Jens einen Single Bypass Burger, ich hab‘ grossen Hunger, also muss ein Double Bypass Burger her.

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Die Lieferung erfolgt prompt und ohne Besteck oder Gläser. Alles unnötige wird hier weggelassen. Reduce to the max. Für den Double Bypass Burger kriege ich dann doch ein Plastik-Besteck, weil es unmöglich ist, das Teil sonst vernünftig zu zerkleinern.

Der Geschmack ist übel. Fettig, aber nicht sehr schmackhaft. Die Speckscheiben sind zäh, die Zwiebelringe kalt, die Chilipaste schmeckt wie aus alten Socken gepresst. Aber ehrlich – wegen des Essens ist man ja nicht hier. Das Erlebnis zählt. Sollte sich trotzdem jemand dazu berufen fühlen, hier zu essen, hier meine Menüempfehlung: Nur den Burger mit Käse bestellen. Kein Chili, keine Zwiebeln, kein Speck.

Ich bemühe mich und futtere an dem Burger rum, bis ich fast platze. Trotzdem liegt da immer noch ein Patty und ein Brötchen auf dem Teller. Ich gebe auf.

Die nette Bedienung zieht ihre Kollegin vom Empfang zu rate und gemeinsam versohlen sie mir den Hintern. Kein Witz. Wer nicht ausisst, wir an eine Art „Pranger“ gestellt und kriegt mit einem Holzbrett ein paar heftige Schläge auf den Allerwertesten, während der Rest der Besucher im Restaurant zuguckt und versucht, den Burger runterzuwürgen.

Die Rechnung wird in Bar beglichen. Kreditkarten oder ähnliches wird hier nicht akzeptiert.

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Wir verlassen den Heart Attack Grill und schlendern wieder über die Fremont Street zurück in Richtung Auto.

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Wir besichtigen den Pool im Golden Nugget und suchen vergeblich das Goldnugget, das dort drin ausgestellt sein soll.

Königlich schlafen

Um ins nächste Hotel einzuchecken ist es noch etwas zu früh, also beschliessen wir, uns die Zeit mit Shoppen zu verteiben. Wir haben inzwischen von den Daheimgebliebenen Zusatzaufträge erhalten und versuchen, in den Outlets South die ganzen Dinge zu ergattern, die man gerne von uns hätte. Wir müssen uns den Aufenthalt hier ganz schön hart erarbeiten. 🙂

Wir sind äusserst erfolgreich und die Kofferwaage wird uns später bestätigen, dass hier eigentlich Schluss mit Shopping sein sollte. Aber was weiss schon so eine blöde Waage…

Wir fahren in’s Excalibur und checken für die Nacht ein. Das Hotel ist schon älter, aber dafür unglaublich günstig. Nachdem wir für das Valentinstag-Weekend und den Presidents-Day hohe Hotelpreise in Kauf nehmen mussten, soll es heute mal etwas günstiger sein. Ausserdem wollen wir am Süd-Strip bleiben, weil wir für den Abend eine Show in der Gegend gebucht haben. Die Zimmer sind dann dafür wirklich klein.

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Wir legen uns ein Stündchen hin, denn die Show im New York New York Hotel fängt erst um 19:00 an, eine Zeit zu der wir sonst gerne schon schlafen gegangen wären. Aber wenn man was erleben will, muss man halt etwas länger wach bleiben, Jetlag hin oder her.

Wir haben für heute Abend die Show „Zumanity“ gebucht. Gemäss Beschreibung „The sensual side of Cirque du Soleil“, übersetzt „Die sinnliche Seite von Cirque du Soleil“. Also eine eher für Erwachsene gedachte Show. Bei einer Männerwoche darf (muss) sowas ja mal sein. Eine Stunde vor Showbeginn holen wir die Tickets am Eingang ab und setzen uns danach an eine Bar in der Nähe des nachgebauten Times Square und stürzen ein Bierchen. Oder zwei.

Die Show ist recht unterhaltsam. Es wird viel mit Tüchern, Ringen, Seilen und an Trapezen getanzt und geturnt. Ein Teil der Darsteller spielt mit dem Publikum und reisst frivole Sprüche, teils bewegen sich die Akrobatinnen ohne Oberteil auf der Bühne. Das soll der „sinnliche“ Teil sein. Es ist eine tolle, lustige, professionelle Akrobatik-Show, aber als Erotikshow würde ich das nicht bezeichnen.

Wir verlassen das New York New York und kehren zum Excalibur zurück.

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Wir sind sogar noch genug fit für ein Bierchen im „Dick’s“. Allerdings ist nach einem Glas dann wirklich Schluss. Auf der Toilette fällt uns dann auf dem Weg zum Zimmer noch ein nettes Detail auf:

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Cupholder beim Pissoir! Was für eine tolle Idee. 🙂

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