Sumpf
Wir sind um 06:15 wach. Das Jetlag lässt langsam nach. Wir frühstücken und checken aus. Da unsere Gator-Bilanz immer noch auf Null steht, besuchen wir auf unserem heute geplanten Weg nach Orlando das Corkscrew Swamp Sanctuary.
Gleich am Eingang steht dieses nette Gefährt rum.
Der Eingang ist eher unspektakulär.
Der Boardwalk ist recht beeindruckend. Kilometerweise zieht er sich durch die Sumpflandschaft.
Esther hat ziemlich Angst vor Schlangen. Genauer davor, dass ihr eine aus einem Baum auf sie drauf fällt oder sie sonstwie überrascht. Deshalb ist sie sehr aufmerksam und entdeckt das eine oder andere Tier, das wir anderen nicht gesehen hätten.
Die ganze Anspannung macht sie allerdings total fertig. Deshalb beschleunigen wir nach ca. einem Drittel der Strecke unsere Schritte. Wir begegnen keinen Schlangen, aber eben leider auch keinen Gators.
Gegen Ende des Rundgangs begegnen wir ein paar Rangern. Die erklären uns, dass es im Augenblick viel zu viel Wasser habe und deshalb fast keine Tiere da seien. Die Erklärung hatte ich auch schon von anderer Seite gehört.
Dieser Raubvogel ist überhaupt nicht ängstlich und sitzt bequem auf dem Geländer des Boardwalks. Er fliegt erst davon, als wir ihm näher als 3-4 Meter kommen.
Gegen Ende des Boardwalks wird die Landschaft offener, heller, der Weg führt über eine grosse Wiese. Esther beginnt sich zu entspannen und marschiert mit uns locker über die Planken. Die Schlangengefahr ist vorüber. Und dann das:
Eine kleine Schlange sonnt sich zwischen den Brettern und denkt nicht daran abzuhauen. Esther wieder auf 180. Nach einem kurzen Tritt auf das Holzbrett in der Nähe der Schlange verzieht sie sich dann doch relativ schnell in die Büsche.
Der Trail ist wirklich schön, aber leider bleibt unser Gator-Sichtungs-Bilanz mager. Und da wir die Natur jetzt verlassen und uns in die Zivilisation begeben, wird das für dieses Jahr auch so bleiben.
On the way
Wir düsen los durch die „Mitte“ von Florida nach Norden. Die Landschaft ist geprägt von Zitrusplantagen, Sümpfen, Rinderweiden und seltsamen Käffern (z.B. Immokalee, wo es ausser dem Casino vermutlich keine Arbeitsplätze gibt).
Es gibt erstaunlich viele Ampeln auf den Highways 27 und 29, auf denen wir uns nach Norden kämpfen. In Lake Placid fahren wir recht kurzentschlossen (Vollbremsung) zu Wendy’s. Ich zieh‘ mir einen Triple Cheeseburger rein, der wie ein Stein im Magen klebt. Esther’s Tortilla Salad ist ähnlich enttäuschend. Ich glaub‘ Wendy’s wird nicht zu unserer Stammkneipe.
Ein willkommener Zwischenstopp auf der langen Fahrt ist das „Florida’s Natural“ Visitor Center.
Hier gibt es ein kleines Museum mit Shop, wo die Firmengeschichte, die Geschichte von Orangensaft-Gewinnung und mehr über Orangensaft erklärt wird.
Leider ist alles (Filme, Schautafeln etc) nur in englisch verfügbar. Unsere Kids können zwar ein paar Brocken Englisch, aber dafür reicht’s dann doch nicht.
Man darf hier auch ein paar Säfte probieren. Der Orangensaft schmeckt erwartungsgemäss lecker. Der Grapefruit-Saft ist enorm bitter, aber den Damen schmeckt’s trotzdem. Die Erdbeer-Limonade schliesslich schmeckt einfach nur chemisch. Wääk.
Das Museum und den Shop haben wir nach 20 Minuten gesehen. Draussen gibt es eine kleine Demo-Plantage, wo man von nahem sieht, wie die Früchte am Baum wachsen.
Auf der anderen Seite des Highway ist die O-Safterei. Leider können wir die nicht besichtigen, obwohl mich das schon interessieren würde.
Portofino
Wir sitzen wieder auf unseren Blechgaul und reiten weiter in Richtung Orlando. Da ist für uns im Hotel Portofino Bay at Universal Studios ein Zimmer reserviert. Ein spezielles.
Am Checkin werde ich gefragt, ob die Kinder wüssten, um welchen Zimmertyp es sich handelt oder ob es sich um eine Überraschung handelt. Natürlich eine Überraschung.
Wir haben nämlich eine Minion Suite gebucht. Das Kinderzimmer ist komplett im Minion-Stil eingerichtet.
Die Betten sind grösser, als man es aufgrund der Bilder vermuten würde. Das sind von der grösse her locker Queen-Size-Betten.
Sogar Gru’s Stuhl ist da und noch viele andere Details. Die Kinder sind begeistert.
Das Elternschlafzimmer sieht hingegen ganz normal aus. Im Nachttischen finde ich eine angebrochene Packung Kondome. Ob das zum Kundendienst gehört? Oder eine Aufforderung darstellen soll? Jedenfalls nicht gerade prickelnd und für ein Haus dieser Preisklasse ein absolutes No-Go.
Ich habe null Lust, mich wegen der Kondome irgendwo zu beschweren. Bei so grossen Hotels dauert es meist 20-30 Minuten, bis irgendwer sich um solche Dinge kümmern kann/will. Darauf hab‘ ich im Urlaub keinen Bock, ich werde mich dann später in der Hotelbewertung entsprechend äussern.
Pool
Auf zum Pool! Aber zu welchem? Es gibt hier mindestens 3 Poolanlagen, vielleicht noch mehr. Wir entscheiden uns mal für den grössten. Der hat einen künstlichen Sandstrand, eine Pool-Bar, künstliche Felsen mit einer Rutsche und viele Sonnenliegen drumherum.
Wir haben mal wieder die wasserdichte Kamera dabei. So ein Teil macht Spass. Für gute Selfies mit genügend Hautfeuchtigkeit sehr zu empfehlen.
Die Bademeister hier nerven allerdings gewaltig. Die sind ohne Übertreibung pausenlos am rumtrillern. Wie da entspannte Stimmung aufkommen soll ist uns schleierhaft.
Rock Hard
Nach der Rückkehr ins Zimmer geht’s auf zum Nachtessen. Im Hotel bleiben wollen wir nicht, sondern mit dem Gratis Shuttle-Boot zum Universal City Walk, wo es einige Restaurants geben soll.
Das Hotel heisst nicht nur Portofino Bay, es sieht auch so aus. 🙂
Nach einer kurzen Bootsfahrt sind wir am City Walk angekommen.
Dummerweise schliessen gerade jetzt die Universal Studios. Normalerweise wären die länger offen Abends, aber weil bald Helloween ist, schliessen die Parks schon um 17:00, um Abends die Leute ein zweites Mal über den Eintrittspreis zu den „Helloween Horror Nights“ abzuzocken.
Die ganzen Leute sind jetzt auf dem CityWalk unterwegs und ebenfalls auf der Suche nach Futter. Wir kriegen vom Hard Rock Cafe einen Beeper und setzen uns auf die Treppe um die Wartezeit mit People Watching totzuschlagen.
Nach erstaunlich kurzer Zeit fängt unser Gerät an zu blinken und surren. Unser Tisch ist bereit. Der Service ist schnell, aber es ist verdammt voll und laut hier drin. Es gibt gemütlichere Hard Rock Cafes als dieses hier. Muss nicht nochmals sein.
Es ist schon am Eindunkeln, während wir mit dem Boot wieder zurück zum Hotel gondeln.
Wenn man in den Hotels auf dem Universal-Gelände übernachtet, darf man am Morgen eine Stunde früher in den Park rein. Das wollen wir natürlich tun. Und wer morgens früh raus muss, sollte früh in’s Bett. Also ab in die Heia!